Malina ist ein Theaterstück, Konzert und eine Meditation zugleich. Ein Versuch, alternative Formen von Nähe und Empathie zu schaffen. Ausgangspunkt des Projekts war der Lebenslauf und die Tätigkeit von Malina Michalska, einer der ersten Yoga-Fürsprecherin in Polen, der Autorin des beliebten Hatha-Yoga-Lehrbuchs für alle, Schauspielerin und Tänzerin. In den 1960er Jahren, als Yogalehrer hauptsächlich Männern waren, eröffnete Malina eine eigene Schule in Warschau, gründete eine Yogi-Gemeinschaft und gab ihre Bühnenlaufbahn zugunsten fernöstlicher Praktiken auf. Die Macher*innen von Malina führen gemeinsam ein künstlerisches und anthropologisches Experiment durch, bei dem fernöstliche Inspirationen mit der osteuropäischen Tradition von Volksgesang, Emanzipationsstrategien und religiöser Spekulation kombiniert werden. Malina ergründet das Verhältnis zwischen Schauspiel und Yogapraktik, Gewalt und Zärtlichkeit, Nötigung und Vergnügen, dem weiblichen und männlichen Geschlecht. Was ist der Unterschied zwischen dem, was wir horizontal und hierarchisch nennen? Wie kann man sensibel gegen kulturelle und sprachliche Gewalt vorgehen? Was sind die gemeinsamen Ziele von Yoga und Feminismus? Was ist ein Ritual heutzutage? Wie kann man den psoas, den Seelen-Muskel, richtig dehnen? Wie sitzt, liegt und atmet man besser?
Die Macher*innen des Stückes: Maniucha Bikont / Anka Herbut / Karolina Kraczkowska / Marta Malikowska / Aleksandr Prowaliński / Agata Siniarska / Maja Skrzypek / Joanna Halszka Sokołowska / Nastia Vorobiova
Produzentin: Tomasz Leszczyński / Künstlerverein Vier Dimensionen reichen uns nicht
Die Aufführung entstand im Rahmen des Programms "Facility III" des Theaterinstituts Zbigniew Raszewski.
Foto: Karolina Gorzelańczyk