Livestream: Berliner Korrespondenzen #7

01/November 2020, 19:30


 



Berliner Korrespondenzen #7

Aus der Reihe »(Un-)Ordnungen im entgrenzten Europa«
Das Gesicht vieler Krisen: Die US-Wahlen und der Kampf gegen Autokratie

Mit Masha Gessen und Harold James / Moderation Catherine Newmark

Maxim Gorki Theater: Livestream von der großen Bühne 
In englischer Sprache
 
Kurz vor den US-Wahlen streamen die Berliner Korrespondenzen eine digitale Live-Sonderedition. Hohe Corona-Zahlen, Rassismus und Polizeigewalt, Waldbrände und Stürme, schwächelnde Wirtschaft, Streit ums Verfassungsgericht: Die Krisen scheinen einander zu überlagern und zu verstärken. Was steht im Rennen Trump gegen Biden auf dem Spiel? Gemeinsam mit Masha Gessen und Harold James wollen wir diskutieren, wie es um das transatlantische Verhältnis bestellt ist, was das „System Trump“ in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht ausmacht, und wie die Aussichten sind, vier weitere Jahre seiner Amtsführung zu verhindern.
 
Für alle Zuschauer*innen, die nicht live dabei sein können, werden online Aufzeichnungen (in Deutsch und Englisch) als Video und Podcast bereit gestellt.
 
Masha Gessen hat laut der Washington Post mit dem 2020 veröffentlichten Autokratie überwinden das „platonische Ideal eines Anti-Trump Buchs“ geschrieben. Hier wie auch in wöchentlichen Kolumnen für den New Yorker zeigt sich Gessen als einmalige journalistische Stimme, die die US-Politik immer wieder im Vergleich mit historischen und aktuellen Entwicklungen in Russland und Europa beleuchtet. Geboren 1967 in Moskau, wurde Gessen mit Büchern wie Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung (2012) bekannt. Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und verlor (2017) wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem National Book Award 2017 und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2019. Gessen lehrt am Amherst College und lebt in New York. 
 
Harold James ist einer der weltweit führenden Experten für transatlantische Wirtschaftsgeschichte, deutsche Geschichte und Globalisierung. Wie wenig andere Historiker vermag er es, aktuelle Entwicklungen wie die jüngsten Wirtschaftskrisen (Finanzmarkt macht Geschichte: Lehren aus den Wirtschaftskrisen, 2014) und die sozialen und politischen Verwerfungen im Zuge der Globalisierung (The End of Globalization: Lessons from the Great Depression, 2002) durch Rückgriffe auf vergangene Ereignisse zu erhellen und begreifbar zu machen. Auch James‘ persönliche Biografie trägt die Spuren seiner transatlantischen Orientierung: Der gebürtige Brite lehrt an der Princeton University und lebt zwischen Deutschland und den USA.  
 
Die Philosophin und Kulturjournalistin Catherine Newmark setzt sich mit Fragen von Macht, Ungleichheit und Geschlecht in der Philosophie auseinander. Ihr jüngstes Buch Warum auf Autoritäten hören? analysiert die gerade in Corona-Zeiten enorm wichtig gewordene Frage, wie Autorität entsteht und gesellschaftlich anerkannt wird. Newmark ist Radakteurin bei Deutschlandradio Kultur und dem Philosophie Magazin.

Berliner Korrespondenzen ist eine Reihe des Gorki Forum und der Allianz Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin und gefördert durch das Auswärtige Amt.