Komitas und Marc Sinan

Komitas war Osmane, so wahr ich Europäer bin.
lecture performance von und mit Marc Sinan
im Lichtsaal


Soghomon Gevorki Soghomonian, oder der Mönch Komitas Vardapet, wurde 1869 in Kütahya in der heutigen Westtürkei geboren. Er verliert seine Eltern und wird von seiner Großmutter ins Kloster Edschmiadzin geschickt. Als Soghomon dem Katholikos vorgestellt wurde, sprach ihn dieser auf Armenisch an, denn der Sprache mächtig zu sein war die Voraussetzung zur Aufnahme in die Klosterschule. Komitas antwortete mit einem Lied, denn nur aus Liedern kannte er seine Muttersprache… Der deutsch-türkisch-armenische Musiker Marc Sinan erzählt in seiner lecture performance vom Leben der „Stimme der Armenier“, vom Schicksal des Priester, Komponisten, Sängers und Musikwissenschaftlers Komitas, der als Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens gilt und am 24. April 1915 in Konstantinopel mit einigen Hundert armenischer Intellektueller verhaftet und deportiert wurde. Und Sinan erzählt mit Musik und Bildern auch von seinem jüngsten Projekt „Komitas“, das sich mit dem Verschwinden einer Stimme, dem Trauma des Überlebens, mit einem Völkermord und unserer Gegenwart auseinandersetzt.