Vika Biran im Gespräch mit Irina Bondas.
»Was will ich denn auf meinen Protesten? Schreiend die Polizeigewalt anklagen? Die weiß-rot-weißen Fahne schwenken? In Dauerschleife ›Kupalinka‹ singen? Nein, das ist öde. Ich will beim Protestieren Kraft sammeln anstatt sie zu verlieren. Ich will, dass wir in der Menge nicht in Sprechchören kommunizieren, die bereits zig Mal von allen skandiert wurden, sondern mit Musik. Ich gehe raus zum Tanzen! – Wir mieten uns Lautsprecher....«, Vika Biran in ICH TANZE.
Vika Biran, geboren 1990 in Pinsk, Belarus, ist Autorin, Projektmanagerin und LGBTQ+-Aktivistin. Im September 2020 wurde sie nach der Teilnahme an friedlichen Protesten in Minsk verhaftet und zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Wenige Monate später zog Vika Biran nach Berlin. Die Erfahrungen der letzten Jahre hat sie in ihrem autobiografischen Debütroman ICH TANZE verarbeitet. Yanina Cerón wird Auszüge aus dem Roman in deutscher Übersetzung vorlesen. Irina Bondas wird mit der Autorin über die Heterogenität der belarusischen Protestbewegung, verschiedene (queer-feministische) Formen der Solidarität sowie über die Einreisebürokratie und die Schwierigkeiten des Exils sprechen.
Lesung in deutscher und belarusischer Sprache mit Vika Biran und Yanina Cerón.
Moderation: Irina Bondas.
Die Veranstaltung wird belarussisch-deutsch gedolmetscht.
Gefördert vom Auswärtigen Amt und freundlich unterstützt von der S. Fischer Stiftung.
Foto: Artur Motolyanets