Schaubilder, die den Warenkorb, die Rentenlücke, die Migration darzustellen helfen sollen, sind anachronistisch und bezeugen stets ein rührendes Unvermögen der Abstraktion. Farocki hat Grafiken, Diagramme, Piktogramme und Statistiken aus Zeitungen, Schul- und Sprachlehrbüchern, Behördenschriften gesammelt und zu einem Stummfilm montiert, der die Geschichte der Migration in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert.
HARUN FAROCKI, geb. 1944 im heute tschechischen Neutitschein, bis zu seinem Tode 2014 als Filmemacher, Autor und Professor tätig. Seit Mitte der 1990er Jahre internationale Ausstellungen seines filmischen Werkes, mit über 100 Produktionen für Fernsehen und Kino, u.a. im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart, Berlin (2014).
Mit Mitteln von TRANSIT MIGRATION, Kulturstiftung des Bundes, gefördert.