Es gab und gibt kein deutschsprachiges Staatstheater, das mit dem gleichen radikalen Mut eine Revolution durchgeführt hat.
Das Haus ist ein Symbol für ein Zuhause für im Theaterbetrieb vorher Heimatlose, für Queere, BIPoC, für Migrant*innen, Anarchist*innen, Feminist*innen, politische Aktivist*innen und vor allem für ein radikal diverses Publikum.
Hier wurde sichtbar, was im deutschsprachigen Theater vorher ausgeblendet wurde – die Diversität der Welt.
Auch nach Jahren ist das Gorki und seine Art Theater zu denken noch Vorbild für einen Wandel, der langsam überall stattfindet.
Der Wandel der Machtstrukturen ist seit anderthalb Jahren die neue Herausforderung auch an unserem Haus.
Wenn Mitarbeiter*innen verbal angegriffen, nicht wahrgenommen und enttäuscht wurden, nehmen wir das ernst. Deswegen suchen und erarbeiten wir seit über einem Jahr Lösungsansätze, um system- und strukturimmanente Fehler zu überwinden und persönlichem Fehlverhalten vorzubeugen.
Wir sind hoffnungsvoll und entschlossen, aus Fehlern lernend etwas Neues zu schaffen. Ein Miteinander auf gleicher Augenhöhe aller Künstler*innen und Mitarbeiter*innen am Staatstheater.
Wir glauben daran, dass das Gorki sich neu erfinden und Vertrauen wiederaufgebaut werden kann.
Wir vertrauen auf die Kraft und die Visionen des Gorki Theaters.
Mitglieder des Ensembles / das Artistic Advisory Board / die Intendantin
6/Mai/2021