Ein Tag im Leben einer Familie in West-Deutschland. Der Tagesablauf von Mutter, Vater und drei Kindern, am 2. Juni 1967. Zeitsprung. Die Kinder der Schweige-Generation treten ihr Erbe an. Im Zentrum der Inszenierung von Ersan Mondtag steht das Weiterwesen des Nationalsozialismus in einer bundesrepublikanischen, bürgerlichen Familie bis zum Beginn der Nullerjahre und den ersten Morden des NSU. Welche Last wiegt auf denjenigen, die sich trauen, ihren Eltern gegenüber oppositionell zu sein? Und wie stark sind die materiellen und ideologischen Kontinuitäten des rechten Erbes heute noch? Wie unterschiedlich können Lebenswege sein, die vom scheinbar gleichen Punkt aus starten? Wer trifft welche Entscheidungen und warum in dieser Familie? Wer hat eine Wahl? Und wer redet sich raus?
Uraufführung am 17/Juni 2022
Foto: Esra Rotthoff
Bühnenfotos: Birgit Hupfeld
»Eine der bemerkenswertesten Berliner Produktionen dieser Saison.«
»Mondtag, der versiert Gegenwart und Vergangenheit ineinander blendet, zeigt schlüssig die Kontinuitäten der Verdrängung.«
»Das präzise Spiel des Ensembles bringt mit minimaler Aktion das Allerüblichste, Allerübelste der deutschen Geschichte auf die Bühne.«
»Falilou Seck und Çiğdem Teke spielen sehr eindrücklich die beiden Eltern, ein Paar, das sich durch die NS-Zeit so durchlaviert hat und zu keinem Gespräch fähig ist.«
»Diese Familienaufstellung der ersten 70 Minuten ist atmosphärisch so dicht und handwerklich so präzise, wie man es von einem Regisseur der A-Liga und einem starken Ensemble erwarten darf.«