Moshtari Hilal, geboren 1993 in Kabul, ist im Alter von zwei Jahren nach Deutschland emigriert. Ihrer Heimatstadt Kabul stets verbunden geblieben, kehrte sie nach ihrem Abitur dorthin zurück, um die Kunstszene des Landes zu erkunden. Im diesem Rahmen trat sie mit lokalen Künstler*innen in den Dialog und wurde Teil des ersten afghanischen Rockfestivals Sound Central. Sie fertigte Live-Paintings und Street Art an und eröffnete 2016 mit ihrer Ausstellung Empathy won’t save us das interdisziplinäre Festival CLINCH in Hannover. Außerdem wurde sie 2016 zum Literarischen Colloquium Berlin eingeladen, wo sie mit dem mehrfach für seine Werke ausgezeichneten Autor Senthuran Varatharajah ihre Ausstellung The Girl with the Moustache vorstellte.
Heute arbeitet sie weiterhin als freischaffende Künstlerin und studiert an der Universität Hamburg Islam- und Politikwissenschaft. Ihre teilweise autobiographischen Arbeiten wurden unter anderem in Deutschland, Afghanistan und den USA ausgestellt. Ihr Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Vielfalt und Komplexität des heutigen Identitätsbegriffes zu schaffen. Indem sie in ihren Illustrationen hybride Charaktere verbildlicht, hinterfragt sie Stereotype und greift die Idee einer strikten kollektiven Identität an. Die Gesichter auf ihren Porträts erforschen die Möglichkeiten der Schönheit und erzählen ihre eigenen von der Politik geprägten Geschichten.