Jelena Jureša, geboren im ehemaligen Jugoslawien, ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin. In ihren Filmen, Videoinstallationen und Fotografien setzt sie sich intensiv mit Fragen der kulturellen Identität, des Geschlechts, der Erinnerungspolitik und des Vergessens auseinander. In den letzten Jahren führte sie ihre Forschung und ihr Fokus auf Unterdrückungspraktiken – wie sie funktionieren und wie sie uns in Gewaltsysteme verwickeln – zu multidisziplinären Projekten, die auf diversen Ebenen sowohl politisch also auch sehr persönlich sind. Ihre Werke wurden international ausgestellt, unter anderen als Einzelausstellungen im Argos Zentrum für audiovisuelle Künste in Brüssel, im Künstlerhaus, in der Halle für Kunst & Medien in Graz und im Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad. Jurešas jüngstes Projekt, Aphasia, markiert einen disziplinären Übergang von Film zu Performance, um das Thema der Täterschaft und Mitschuld durch Live-Zuschauerschaft in den Vordergrund zu stellen. Die gleichnamige Konzertperformance wurde 2022 beim Kunstenfestivaldesart uraufgeführt. Jureša unterrichtet zudem an der Königlichen Akademie der Schönen Künste (KASK) in Gent.