Frederika Tsai, geboren in Taipei, ist eine interdisziplinär arbeitende Theatermacherin, Kuratorin und Performerin. Sie studierte Musik- und Theaterwissenschaft an der Taipei National University of the Arts in Taipei/Taiwan , Polnische Sprache und Kultur an der Uniwersystet Warszawski in Warschau/Polen sowie Musikwissenschaft, Soziologie und Sinologie an der Universität Bonn. Dort promovierte sie im Bereich Musikwissenschaft zum Thema Gender-Aspekte in Opern des 20. und 21. Jahrhunderts.
Engagements führten sie an verschiedene deutsche Kulturhäuser, u. A. an das Festspielhaus Baden-Baden, das Theater Ulm sowie die Deutscher Oper am Rhein. Seit 2017 arbeitete sie freischaffend und realisierte bis dato diverse Projekte in Deutschland und Taiwan, u. A. Leonard Bernsteins Candide (Regie, taiwanesische Erstaufführung im National Kaohsiung Center for the Arts, Kaohsiung/Taiwan, 2018), Lena Chens Poseur (Regie, Uraufführung im English Theatre Berlin, 2019), die Verfilmung von Aunt Tiger (Dramaturgie und Übersetzung Taiwanisch/Deutsch/English für das Quanxiyuan Puppet Theater in Taipei/Taiwan, 2020) und Asian Performing Artists Lab (APAL) (Co-Kuratorin, Berliner Ringtheater, Spielzeit 2020/21). Zusammen mit Davide Di Palo und Hannah Elischer gründete sie 2019 das Theaterkollektiv »TsaDiEil«, das sich mit gesellschaftskritischen Themen beschäftigt, u.A. Missing Ms N.N. (2019, Wiederaufnahme 2021).
Im Rahmen des Performing Arts Programm Berlin unterstützte Tsai in ihrer Position als Lotsin 2019-2020 transnationale Künstler*innen beim Einstieg in die Berliner freie Szene. Sie war Teil der deutschen Vertretung bei »Directors in Tya« 2019 von Assitej Germany in Berlin und Teilnehmerin an der Digital-Werkstatt »Theater übersetzen« bei den 45. Mühlheimer Theatertagen. Tsai ist Mitglied von »The Magdalena Project« und der Initiative für »Solidarität am Theater«. Seit der Spielzeit 2020/21 arbeitet sie als Dramaturgiereferentin am Maxim Gorki Theater.