Barış Atay, 1981 in Deutschland geboren, lebt bis 1999 in Antakya, studiert zunächst Biologie in Adana, bevor er sich für eine Schauspielausbildung an der Yeditepe Universität in Istanbul entscheidet. 2011 beendet er an der Kadir Has Universität in Istanbul sein Magisterstudium im Bereich Film und Fernsehen. Bekannt wird er in den ersten Jahren seiner Schauspielkarriere vor allem durch seine Rollen in erfolgreichen Fernsehserien. Danach ist er in zahlreichen Spielfilmen und Theaterstücken auf der Bühne zu sehen. 2014 gründet er die Produktionsfirma Barikat Film, um sein Regiedebüt, den Kinofilm Eksik (Vermisst), in dem er auch die Hauptrolle spielt, zu produzieren.
2013 wird Atay nach den Gezi-Protesten inhaftiert und drei Tage verhört, später zu einer Geldbuße wegen Präsidentenbeleidigung verurteilt. Trotz wiederholter Festnahmen, öffentlicher Schikane wie der Bekanntgabe seiner Wohnadresse in sozialen Medien spielt Atay weiter im Stück Nur Diktator, welches er 2015 gemeinsam mit Onur Erhan (Text) und Caner Erdem (Regie) entwickelt. Nach dem endgültigen Verbot im Januar 2018 in der Türkei veröffentlichen die Aktivisten den Aufführungstext im Internet und führen es in mehreren Theatern in der ganzen Türkei als szenische Lesung auf.