"Wir sind in einer politischen Situation, in der das Fühlen – Willkommenskultur nur als Beispiel, gegen die ich nichts habe – uns mehr gilt als das Wissen und mehrals das Reflektieren." Wolfgang Herles ist bekannt für seine Kritik gegenüber populistischen Medien und den öffentlich-rechtlichen Sendern. Selbst war er 31 Jahre im Dienst des ZDF und galt immer als kritisch und unbequem. Der gesellschaftliche Auftrag, die vierte Gewalt zu sein, ist den Medien völlig verloren gegangen und die Sender unterwerfen sich dem Quotendruck, so Herles. Das Unbedeutende wird groß, weil die Leute es gern sehen wollen. In seinem neuen Buch „Die Gefallsüchtigen“ spricht sich Herles ganz deutlich gegen genau diesen Konformismus in den Medien und den Populismus in der Politik aus. Gemeinsam diskutiert Jakob Augstein mit Wolfgang Herles über eine dringend notwendige Reform der öffentlich-rechtlichen Sender, der Abschaffung des Gebührenfernsehens, und über die Macht des Marktes auf die Medien.
Wolfgang Herles ist Jahrgang 1950 und einer der profiliertesten deutschen Fernsehjournalisten. Seit über 40 Jahren, zunächst beim Bayerischen Rundfunk, dann beim ZDF, moderierte er politische Magazine, Elefantenrunden und Talkshows sowie zehn Jahre lang das Kulturmagazin „Aspekte“ und zuletzt die Literatursendung "Das blaue Sofa". Herles ist Autor mehrerer politischer Sachbücher und Romane. Er lebt in München und Berlin. Sein neustes Werk "Die Gefallsüchtigen" ist am 14. September 2015 erschienen, Knaus Verlag München, 256 Seiten.