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Der Radioeins und Freitag Salon: Jakob Augstein im Gespräch mit Kevin Kühnert

Die SPD hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Nach den Wahlen noch mit großen Oppositionsplänen gestartet, ist gut vier Monate später kaum etwas von der mutigen Absage an eine erneute GroKo übrig geblieben. Die braven Sozialdemokraten sitzen zum Verhandeln am GroKoalitionstisch und werfen die guten Vorsätze zusammen mit Bürgerversicherung und Spitzensteuersatz über Bord. Das sorgt auch innerhalb der SPD für Unmut. Allen voran rebelliert Juso-Chef Kevin Kühnert und kämpft gegen ein erneutes Bündnis mit der CDU. „In Großen Koalitionen werden keine wegweisenden Entscheidungen getroffen. Die Neuaufstellung einer inhaltlich klaren und glaubwürdigen Sozialdemokratie ist jetzt wichtiger als vier Jahre Regierung“, so der 28-jährige Jungsozialist. Mit seiner Kampagne #NoGroKo setzt er sich für eine inhaltliche, organisatorische und personelle Neuaufstellung der SPD ein. Er fordert von allen Parteimitgliedern den Mut, an Überzeugungen und Grundwerten festzuhalten. Aber reicht das, um der Partei ihre Glaubwürdigkeit zurückzugeben? Und was passiert mit der SPD, wenn die GroKo doch in die nächste Runde geht?

Jakob Augstein diskutiert mit Kevin Kühnert über #NoGroKo, Sozialdemokratie und die Zukunft der SPD.

Kevin Kühnert wurde im Juli 1989 in West-Berlin als Sohn zweier Beamten geboren. Er besuchte das Beethoven-Gymnasium und erlangte 2008 dort sein Abitur. 2005 trat er in die SPD ein. Der heutige Bundesvorsitzender der Jusos lebt in Berlin und arbeitet neben seinem Studium der Politikwissenschaft für Melanie Kühnemann im Berliner Abgeordnetenhaus. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sitzt der 28-Jährige in der Bezirksverordnetenversammlung. Seit den letzten Bundestagswahlen engagiert sich Kühnert für die Kampagne #NoGroKo und fordert Unterstützer zum Eintritt in die SPD auf, um die Große Koalition beim anstehenden Mitgliedervotum zu verhindern.