An der Berliner Mauer wurden Straßensperren – auch bekannt als Tschechenigel – eingesetzt, um Durchbrüche mit Kraftfahrzeugen zu verhindern. Sie sind in ihrer schlichten und doch martialischen Form ein extremes Sinnbild für die Pervertierung des zivilisatorischen Aktes des Abtrennens. Der Künstler Daniel Knorr errichtet vor dem Maxim Gorki Theater eine Barriere aus diesen Straßensperren, aber nur um diese Aktion zugleich zu konterkarieren, indem er sie mit Palmen bepflanzt. Mit seiner für den Herbstsalon entwickelten Intervention schafft Knorr ein absurdes Denkmal der Grenzüberwindung und liefert gleichzeitig einen ironischen Kommentar zu den biederen Begrünungsmaßnahmen im öffentlichen Raum.
DANIEL KNORR, geb. 1968 in Bukarest, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten waren zu sehen u.a. auf der 51. Biennale di Venezia (2005), im Centre Pompidou, Paris (2010), der Kunsthalle Wien (2013), dem Berliner Herbstsalon, Maxim Gorki Theater, Berlin (2013) und dem Kunstverein Hamburg (2015).