Für diese Klanginstallation wurden Ausschnitte aus den Grundrechten der deutschen Verfassung vertont. Die gesprochenen Worte folgen der Melodie der klassischen Version des »Azan« oder auch »Adhan« und damit einem Assimilierungsprozess, in dem der Inhalt der Form, der Text der Ästhetik angepasst wurde. Das Ergebnis ertönt fünfmal am Tag – entsprechend den Zeiten des islamischen Gebetsrufes – vom Balkon des Palais am Festungsgraben. In der Harmonie und Dissonanz zwischen den beiden Bezugspunkten der Arbeit eröffnet sich ein breites Assoziationsspektrum, das unter anderem auf Debatten um Grundrechte, Gesetzgebung und Forderungen nach kultureller Vielfalt verweist.
AZIN FEIZABADI, geb. 1982 im Iran, lebt und arbeitet in Berlin. Ausstellung seiner Arbeiten u.a. bei der 10. Sharjah Biennale (2011), beim Berliner Herbstsalon, Maxim Gorki Theater, Berlin (2013), beim Forum Expanded – Berlinale (2014), und im Museum Ostwall Dortmunder U (2014).