Die Hamletmaschine

آلية هاملت

Dein für immer, meist geliebte Frau, solang diese Maschine zu ihm gehört. Hamlet.
Shakespeare, Hamlet

Mit diesen Worten endet Hamlets berühmter Brief an Ophelia, in dem er versucht, dem einzig geliebten Menschen seinen Ausstieg aus dem System der Norm anzukündigen. Das Wort »machine« taucht bei Shakespeare nur ein einziges Mal auf. Es bezeichnet den Körper, der in der barocken frühaufklärerischen Zeit oft als Maschine, als aus vielen Teilen zusammengesetztes Wunderwerk, bezeichnet wurde. Shakespeares Stück selbst ist eine solche Theaterzaubermaschine. Eine Reflexion über Tod und Religion, über Norm und Wahnsinn, über Macht und Ohnmacht. Und neben all dem auch ein großer Text über das Theater selbst.

1977 schrieb Heiner Müller mit Die Hamletmaschine eine Adaption, die die Maschine im Titel führt. Das Exil Ensemble ist seit der Spielzeit 2016/17 Teil des Gorki. Die sieben Schauspieler*innen spüren mit Sebastian Nübling diesem und anderen Texten nach und forschen in dem ergebnisoffen angelegten Projekt nach der eigenen Position. Sie folgen mit Hamletmaschine dem Dramatiker, der die Position des Intellektuellen in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, radikal in Frage stellt, sezieren Müller folgend Shakespeare und setzen die verbleibenden Fragmente wieder zusammen.

Einführung um 19 Uhr.
Im Anschluss an die Vorstellung, Eintritt frei:

»Was auf der Flucht ist, bleibt.«

Eine Kantinen-Nacht für Rosa Luxemburg und Heiner Müller

Die Schüsse auf Rosa Luxemburg »waren der Anfang einer Ereigniskette, an deren Ende nicht mehr deutsche Juden- und Kommunistenmörder am Landwehrkanal standen, sondern die Soldaten der Sowjetarmee«. Heiner Müller hatte stets ein obsessives Interesse an »Umwegen der Geschichte«. Wären Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nicht ermordet worden, dann hätte es keinen Hitler gegeben, keinen Krieg mit der Sowjetunion, keine Mauer in Berlin – und wahrscheinlich keinen Stalin... Vor hundert Jahren, am 15. Januar 1919, wurde Rosa Luxemburg in Berlin erschossen. Vor 90 Jahren Heiner Müller in Sachsen geboren. Eine späte Begegnung mit Texten von Rosa, Heiner und anderen, mit Whisky und Cigarren, im Anschluss an die Vorstellung Die Hamletmaschine.

Mit Schauspieler*innen des Ensembles

Team

Props

Music

Directed by

Stage design

Dramaturgy

Cast

Maryam Abu Khaled

Mazen Aljubbeh

Karim Daoud

Osama Hafiri

Tahera Hashemi

Kenda Hmeidan

Kinan Hmeidan