Presseinfo, 6. Oktober 2017

Radikale Jüdische Kulturtage im Studio Я

Sehr geehrte Journalistinnen und Journalisten,
recht herzlich weise ich Sie auf die kommenden Veranstaltungen und Premieren im Studio Я des Maxim Gorki Theaters hin:

2. - 12. November
Radikale Jüdische Kulturtage
kuratiert von Sasha Marianna Salzmann und Max Czollek

Vom 2. - 12. November 2017 finden die Radikalen Jüdischen Kulturtage (RJK) im Studio Я des Maxim Gorki Theaters, statt. An elf Tagen erkunden 50 Künstler*innen eine neue jüdische Leitkultur in Theaterstücken, Performances, Filmen, Konzerten und Lesungen. Performativ und kritisch, künstlerisch und politisch untersuchen die Radikalen Jüdischen Kulturtage, was "jüdische Kunst“ in Deutschland heute bedeuten kann und sollte – und was nicht. Die Veranstaltungsreihe fragt dabei zugleich nach den notwendigen gesellschaftlichen Bedingungen, die eine künstlerisch-kritische Arbeit ermöglichen.

Kuratiert von Max Czollek und Sasha Marianna Salzmann knüpfen die Radikalen Jüdischen Kulturtage an „Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen“ an, der vergangenes Jahr am selben Ort stattfand. „In Zeiten, in denen die radikale Rechte mit wehenden Fahnen in die Parlamente einzieht, braucht es auch eine Kunst, die ihre Fahnen hisst“, so Kurator Max Czollek.

Den Auftakt machen drei Juden-Monologe, die eigens für die Veranstaltung entstanden sind: Die Geschichte vom Leben und Sterben des neuen Juppi Ja Jey Juden (Text: Sivan Ben Yishai, Regie: Sasha Marianna Salzmann) sowie Celan mit der Axt (Text: Max Czollek, Regie: Sapir Heller), die beide am 2. und 3. November gezeigt werden. Am 9. und 10. November wird Valeska Gert – The Animal Show (von und mit Marina Frenk) zu sehen sein.

Am 4. November ist das Tel Aviver Erfolgsformat „Ars Poetica“, kuratiert von der israelischen Autorin Adi Keissar, erstmals außerhalb Israels zu erleben. Ein Bühnenhappening mit Text und Tanz in babylonischer Sprachenvielfalt. Der 5. November ist der Vorstellung des jüdischen Diskursmagazins „Jalta #2“ zum Thema „Desintegration“ gewidmet. Anschließend läuft die Filmcollage „Punching Nazis“ (Zusammenstellung: Arkadij Khaet).

Am 9. November beantwortet der „Salon Varnhagen Reloaded“ alle Fragen zum Kongress.

Im zweiten Teil der RJK übernimmt die Musik das Studio Я. So präsentieren Daniel Kahn & The Painted Bird am 10. November ihr neues Album The Butcher’s Share auf der großen Bühne des Gorki Theaters. Am 11. November zeigen die eigens aus den USA angereisten Musiker Anthony Mordechai Tzvi Russell & Dmitri Gaskin ihr neues Programm Tsvey Brider. Die Radikalen Jüdischen Kulturtage enden mit der musikalischen Uraufführung von Tiferet תפארת, komponiert von Amir Shpilman am 12. November.

Das vollständige Programm finden Sie unter http://gorki.de/de/radikale-juedische-kulturtage

Die Radikalen Jüdischen Kulturtage sind eine Veranstaltung vom StudioЯ des Maxim Gorki Theaters, kuratiert von Max Czollek und Sasha Marianna Salzmann, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Die Pressearbeit für die Radikalen Jüdischen Kulturtage hat Tatjana Kirchner / Kirchner Kommunikation übernommen.

Tel.: 030 - 84 71 18 12; Fax: 030 - 84 71 18 11

E-Mail: kirchner@kirchner-pr.de

 

Außerdem möchte ich Sie nochmal auf die Uraufführung aufmerksam machen, die kurz zuvor Ende Oktober im Studio stattfindet:

 

26. Oktober 2017, 20.30 Uhr, Studio Я - Uraufführung
MIT DOLORES HABT IHR NICHT GERECHNET

Ein jüdisch-queeres Rachemusical

Text und Regie Tucké Royale Co-Autor Johannes Maria Schmit Bühne/Kostüme/Puppen Josa Marx Licht Daniel Krawietz, Fritz Stötzner Dramaturgie Tobias Herzberg Mit Mathias Becker, Friedericke Miller, Oscar Olivo, Mehmet Yılmaz (Puppenspiel) und Ted Gaier, Yuriy Gurzhy, Angy Lord, Paula Sell (Musik)

Regisseur und Autor Tucké Royale erzählt zusammen mit Johannes Maria Schmit die Geschichte der Zwillinge Ida und Dolores, die im frühen 20. Jahrhundert im Schoß des osteuropäischen Judentums zur Welt kommen - vermeintlich als Mädchen und Junge. Nach der Deportation ihrer Schwester schlägt sich Dolores bis in die deutsche Hauptstadt durch. Im Untergrund des queeren Berlins lebend und mit gefälschten Papieren ausgestattet, wird sie im Wintergarten-Varieté als Tänzerin gefeiert. Berühmt und begehrt für ihre schönen Beine, verschafft sie sich Zugang zu den Logistikern des Holocaust, um im Zentrum der Macht erbarmungslose Rache an den Nazis zu üben. Für Mit Dolores habt ihr nicht gerechnet ließ sich Tucké Royale von Biografien queerer Widerstandskämpfer*innen inspirieren.

Ein Projekt von Tucké Royale und dem Schwulen Museum* Berlin in Koproduktion mit dem Studio Я des Maxim Gorki Theaters Berlin und Kampnagel Hamburg. In Zusammenarbeit mit dem Puppentheater Halle. Im Rahmen des Projekts »Queering Holocaust History« gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Kultur und Medien, die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die Hamburgische Kulturstiftung.

 

Gerne stehen wir für weitere Informationen und die Reservierung von Pressetickets zur Verfügung.  

 

Mit freundlichen Grüßen
Xenia Sircar
Leitung Presse

Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin

tel 030  20221 392
mob 0151 16254212
Fax 030  20221 212
sircar@gorki.de
www.gorki.de
www.gorki.de/presse/