Flucht, die mich bedingt

NIDS - Neues Institut für dramatisches Schreiben

SCHREIBWERKSTATT: »FLUCHT, DIE MICH BEDINGT«

Die Schreibwerkstatt Flucht, die mich bedingt schafft eine Schreib-Plattform für Menschen mit Biografien, die von Flucht geprägt sind. Dabei geht es nicht ausschließlich um selbst Betroffene, sondern auch Bürger*innen, deren Familien diese Erfahrung in sich tragen. Die Werkstatt will den angehenden Autor*innen Raum geben, in ihren Werken darüber zu reflektieren, was sie bedingt und zu dem macht, was sie heute sind. Was und wie kann die eigene Biographie über größere Kontexte erzählen?

Die Schreibwerkstatt ist ein Labor, das den Autor*innen einen Wissenstransfer bietet und ihnen hilft, eine Sprache für die Erfahrung von Flucht zu finden. In monatlichen Workshops soll ein kreativer Arbeitsraum geschaffen werden, in dem unter der Anleitung von Maxi Obexer und Sasha Marianna Salzmann die Autor*innen nach Form für ihre Geschichten suchen. Neben diesen regelmäßigen Treffen, bei denen es um das Handwerk des Szenischen Schreibens gehen wird, gibt es die Möglichkeit, Input und Austausch von weiteren Expert*innen aus der Politik und dem Journalismus.

Es geht um Stellungnahme auf hohem künstlerischen Niveau. Es geht darum, die Biografien sichtbar zu machen, die nicht nur den Mikrokosmos der Betroffenen, sondern den Makrokosmos uns aller bedingen.

 

NIDS – Neues Institut für dramatisches Schreiben


MANIFEST

Theaterstücke stehen von ihren Ursprüngen her in der Funktion, die drängenden Fragen zu stellen, die eine Gesellschaft umtreibt. Mit diesem wesentlich politischen Anspruch an diese Kunst möchten wir neben der künstlerischen Auseinandersetzung eine öffentliche Debatte anschieben mit dem Ziel, wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was die Kunst des Dramatischen ist, was sie kann, und was sie können soll.

Wir legen Wert auf selbständig denkende und schreibende Autorinnen und unser Bestreben ist es, sie auf ihrem Weg zu einem künstlerischen Selbstbewusstsein zu fördern und zu begleiten.
Wir wollen das handwerkliche, theoretische und auch politische Rüstzeug entwickeln, das es ihnen ermöglicht, ihre Suche selbstbewusst zu führen – auch und insbesondere dann, wenn diese in der Abweichung und im Widerspruch zu den etablierten Formen fündig wird.

Voranbringen möchten wir die stärkere Präsenz von Autorinnen mit migrantischem Background; dies entspricht dem Bedürfnis nach einem Theater, das die internationale Verfasstheit der Gesellschaft stärker als bisher zu repräsentieren vermag und das bereit ist, aus dem Reichtum der kulturellen Hintergründe ihr größtes Innovationspotenzial zu schöpfen.


WAS WIR WOLLEN

1) Die gesellschaftliche Bedeutung der dramatischen Kunst ins öffentliche Bewusstsein rücken.

2) Stärkung der künstlerischen Eigenständigkeit von Autorinnen und Autoren.

3) Die Ausrichtung von Veranstaltungen zur dramatischen Kunst.

4) Lehre der dramatischen Formen in ihrer Vielzahl – Überwindung der Trennung zwischen Postdramatik und Dramatik.

5) Eine innovative Auseinandersetzung von Stoff und Form – insbesondere mit Blick auf politische Inhalte.

6) Analyse dramatischer Texte, ihren Stoffen, ihren Formen und ihrer Geschichte.

7) Persönliche Betreuung der dramatischen Arbeiten.

8) Zusammenarbeit mit Mentorinnen und Mentoren.

9) Ziel: Relevante und strake dramatische Texte.

10) Die Stärkung von Diversität unter Theaterautor*innen.