Sebastian Vogel

Sebastian Vogel, geboren 1971 in Magdeburg, und Thomas Kürstner, geboren 1972 in Weimar, arbeiten von jeher zusammen als Komponisten, Musiker und Performer. Sie studierten Musikwissenschaft, Komposition und Germanistik in Halle, Dresden, Wien und Berlin. Engagements führen sie seither u.a. nach Frankfurt, Berlin, Hannover, Hamburg, Zürich, Wien und München.
Als musikalische Leiter waren sie von 2001 bis 2003 am Frankfurter Theater am Turm engagiert. 2003 dann wechseln Kürstner/Vogel als Komponisten und Hausmusiker an das Burgtheater Wien und folgten damit dem Regisseur Nicolas Stemann, mit dem sie eine enge Zusammenarbeit verbindet. In Wien entstanden u.a. die Bühnenmusiken zu den Uraufführungen von Elfriede Jelineks Stücken „Das Werk“ und „Babel“ sowie zu Gert Jonkes „Die versunkene Kathedrale“.
Ebenfalls gemeinsam mit Stemann entwickelten sie dort das Kunstformat Gefahr-Bar, dessen Prinzip es ist, Veranstaltungen zu präsentieren, die aus musikalischem und literarischem Material bestehen, das erst am Tag der Aufführung entsteht und deren Aufführungsdauer die Probenzeit möglichst übersteigt.
2009 komponierten sie für das Thalia Theater, die Salzburger Festspiele und das Schauspiel Köln die Bühnenmusiken zu Jelineks „Die Kontrakte des Kaufmanns“, anschließend auch zu Lessings Drama „Nathan der Weise“ sowie zu „Faust I/Faust II“. Seit 2009 arbeiten Kürstner/Vogel auch wiederholt mit dem Regisseur Armin Petras zusammen, zum Beispiel am Maxim Gorki Theater (bei „Rummelplatz“ oder „Die Wohlgesinnten“) aber auch am Staatstheater Stuttgart. 2011 entstand die Musik zur Verfilmung von Juli Zehs Roman „Schilf“ (Regie: Claudia Lehmann), für das Musik- und Literaturfestival Wege durch das Land (NRW) wurde 2013 der Liederzyklus „Auf steigt der Mond“ nach Gedichten von Alexander Blok für Mezzosopran, Streichquartett, Piano und modularen Synthesizer uraufgeführt. Letzte größere Kompositionsaufträge führten sie u.a. an die Staatoper in Berlin, wo sie für die Uraufführung von Elfriede Jelineks „Rein Gold“ eine Bühnenmusik für Orchester, Sänger und abermals modularen Synthesizer erstellten, sowie an das Theater Bremen. Hier wurde 2014 ihre erste Oper „Anna Karenina“ uraufgeführt.
Zahlreiche der Produktionen, an denen sie beteiligt sind, wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.