Auf Mnemosynes Wohl! // Auroras // Discrepancies

Ausstellungen im Rahmen von Es schneit im April — Eine Passion und ein Osterfest

Foyers im großem Haus
Auf Mnemosynes Wohl!
Eine Ausstellung kuratiert von Silvina Der-Meguerditchian

Zentrales Werk der Ausstellung ist die titelgebende Installation Auf Mnemosynes Wohl! Eine Mnemothek, die verschiedene Medien zusammenbringt: Videos, Bücher, Fotografien und Skulpturen von Archi Galentz (Moskau/Berlin), Sophia Gasparian (Jerevan/USA ), Gariné Torosian (Kanada), Achot Achot (Jerevan/Paris), Jean Marie Casbarian (USA ), Karine Matsakian (Jerevan), Maria Bedoian (Buenos Aires), Mikayel Ohanjanian (Jerevan/Florenz) und Silvina Der-Meguerditchian (Buenos Aires/Berlin). Mit zwei größeren Arbeiten ist der Künstler Archi Galentz vertreten. In Cut out walls thematisiert er Aspekte der Zugehörigkeit und der Flucht anhand von Wandfragmenten aus verschiedenen Orten und Zeiten. In der Serie Not Red Banners konstruiert er mittels des Schichtens von Stoffen Bilder in einer vibrierenden Farbe, die dem Rot der armenischen Flagge entstpricht. In Kooperation mit dem Verein Houshamadyan entwickelte Silvina Der-Meguerditchian die Armenische Musikbox mit einer Sammlung armenischer Lieder. Diese Musiksammlung ist wie die abschließende Installation Objekte, die Geschichten erzählen der Versuch, armenischen Alltag zu rekonstruieren und künstlerisch Lücken im kollektiven Gedächtnis der Armenier zu schließen.

Vorplatz
AURORAS
Eine Videoinstallation von Atom Egoyan

Aurora Mardiganian war eine Überlebende des Völkermords an den Armeniern 1915. Sie ging in die USA in der Hoffnung, dort ihren Bruder zu finden. Auf Ellis Island traf sie ein armenisches Ehepaar, das sie aufnahm und Anzeigen in Zeitungen aufgab. Harvey Gates, ein Filmemacher in Hollywood, wurde auf die Geschichte aufmerksam, in der er wirtschaftliches Potenzial sah. 1918 wurde mit Mardiganian in der Hauptrolle ein Film über ihr Schicksal gedreht. Der Film wurde 1919 unter dem Titel Auction of Souls (Auktion der Seelen) veröffentlicht und verhalf Aurora Mardiganian zu unerwartetem Ruhm. Sie hatte große Schwierigkeiten, ihrer neuen sozialen Verantwortung gerecht zu werden, die in Folge ihrer öffentlichen Auftritte zur Bewerbung des Filmes auf ihr lastete. Aurora drohte mit Selbstmord und brach die Promotion-Tour ab. In Folge dessen wurden sieben Aurora-Doubles verpflichtet, während der Werbekampagne aufzutreten. Die sieben  »Auroras« in Egoyans Installation sprechen Text, den Aurora Mardiganian bereits vor Erscheinen des Films im Buch Ravished Armenia niedergeschrieben hatte. Da der Film über die Geschichte Aurora Mardiganians verschollen ist (nur 22 Minuten sind erhalten), ist diese Installation ein Versuch, Auroras Geist zurück auf die große Leinwand zu bringen.

im Studio-Foyer
Discrepancies
eine Videoinstallation von Ezgi Kılınçaslan

Seit 2008 arbeitet Ezgi Kilincaslan an ihrem Projekt "Diskrepanzen - Oral History und der offiziellen Geschichtsschreibung des armenischen Genozids" Sie hat mehr als 24 Interviews in Tripolis geführt, Beirut und Paris mit Einzelpersonen oder Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen, aus verschiedenen Generationen zum Thema Genozid geführt  Sie zeigt eine Auswahl dieser Interviews in einer Videoinstallation im Studio-Foyer.

Links:
http://www.jeanmariecasbarian.com/
http://www.mikayelohanjanyan.com/
http://www.interiordasein.de/de/archi-galentz-atelier
http://www.bedoian.com/
http://www.underconstructionhome.net/artists/karine-matsakian/
http://www.silvina-der-meguerditchian.dehttp://www.afactum.com
http://en.wikipedia.org/wiki/Garin%C3%A9_Torossian